Dieses Jahr wurde zum (meines Wissenens nach) - ersten Mal in München der Software Freedom Day (SFD) begangen. Einen Monat zuvor habe ich auf verschiedenen User-Group-Listen in München angefragt, ob irgendjemand etwas planen würde. Erst 14 Tage später bin ich dann auf Amir H. Moin gestoßen, der was machen wollte. Als wir uns 12 Tage vor Termin schließlich zum ersten Mal getroffen, war uns zunächst nicht klar, ob wir in der kurzen uns verbleibenden Zeit noch etwas Gescheites auf die Beine stellen können.
Ich habe versucht alle 28 Gruppen, die sich in München in irgendeiner Form mit freier Software beschäftigen, zu kontaktieren. Von der Hälfte bekam ich Rückmeldungen. Viele waren aufgrund der Kürze der Zeit (berechtigt) skeptisch. Trotz Allem trafen sich am 10.9. zum ersten und einzigem Mal ca. ein Dutzend Enthusiasten, um alles nötige durchzusprechen und zu organisieren. Julian H. Stacey war uns eine unschätzbare Hilfe. Er richtete athock, eine Mailingliste zur Koordination ein und sammelte und ordnete die Vortragsangebote. Die Leute von der fortiss GmbH haben uns ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und bei der Vorbereitung mitgeholfen. Aber auch viele Andere haben sich bei der Organisation richtig reingekniet, um so kurzfristig kompetente Referenten zu finden. Der ursprüngliche Plan sah vor, die Lücken im Programm mit Filmvorführung (natürlich mit Thema Open Source) zu füllen. Was aber zu meiner großen Überraschung überhaupt nicht nötig war, weil wir tatsächlich so viele Referenten hatten. Hier die Liste unserer Dozenten:
Bis zur Eröffnung des SDF, wusste ich nicht, was ich wirklich zu erwarten hatte. Das habe ich auch bewusst ausgeblendet, um mich nicht kirre zu machen. Samstag um 12 Uhr trafen wir uns dann zum Aufbau. Alle waren mehr oder weniger offensichtlich nervös. Schließlich konnten wir kaum Werbung für unsere Veranstaltung machen. Und dann wurde parallel auch noch das Oktoberfest eröffnet - das Ereignis in München überhaupt. Ach ja, und Bayern München hatte auch noch ein Spiel...
13:30 Uhr war Einlass. Um 13:55 Uhr waren die Räume immer noch fast leer und ich begann mich innerlich damit zu trösten, das in Laufe des Tages schon noch Leute kommen würden. Um 14:10 Uhr, ca. 5 Min. nach Beginn des Eröffnungsvortrages, füllte sich der Raum bis auf den letzten Stuhl! "Hammer!" - dachte ich nur. Nach dem zweiten Vortrag wurde das Programm aufgespaltet in zwei Vortragsreihen, die parallel in zwei Räumen abgehalten wurden. Die gesamte Veranstaltung waren durchschnittlich geschätzte 30-40 Personen zugegen. Beim letzten Workshop mussten wir den Leuten schon fast die Stühle unter den Hintern weg ziehen, damit die Organisatoren endlich Feierabend machen konnten.
Rückblickend würde ich sagen, es war ein voller Erfolg und hatte den Charakter einer kleinen Fachtagung. Aufgrund der kurzen Vorlaufzeit, waren kaum oder gar keine Newbis, was ein wenig schade war. Ich selbst habe sehr von den Linux-Cluster-Vortrag profitiert, da ich seit kurzem in dem Umfeld beruflich tätig bin. Ich habe viele neue Kontakte knüpfen können und ein besseres Gefühl dafür bekommen, was in der Münchner Open Source Szene noch möglich sein könnte. Als immer noch offenes Problem sehe ich die mangelnde Vernetzung der Gruppen in München. Der SFD setzte erste Signale und Überlegungen, hinsichtlich einer künftigen engeren Zusammenarbeit. Ich rechne fest damit, dass das nicht das letzte gruppenübergreifende Open Source Event war. Der Grundtenor aller Besucher, Referenten und Helfer war "...nächstes Mal sind wir wieder dabei!"